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FILMABEND IN DEN LÜTTICHER GRIGNOUX: STERBEN

Dienstag
15.
19:30 - 23:00

Der Tod, der alte Bastard. Matthias Glasners „Sterben“ ist ein fulminantes Requiem über nicht aufgearbeitete Familientraumata in der Tradition Ingmar Bergmans.

In fünf Akten erzählt Matthias Glasners Filmexperiment „Sterben“ die Geschichte der dysfunktionalen Familie Lunies. Da ist die Mutter Lissy Lunies, die sich heimlich freut, dass ihr an Demenz erkrankter Mann Gerd einen Heimplatz bekommt. Ihre gewonnene Freiheit währt jedoch nur kurz, da sie selbst an Krebs erkrankt. Im Mittelpunkt des Films steht ihr Sohn, der Dirigent Tom, der mit seinem depressiven Freund Bernard an einer Komposition namens „Sterben“ arbeitet. Und dann ist da noch seine Schwester Ellen, die eine rauschhafte Affäre mit einem verheirateten Zahnarzt hat. Erst die Konfrontation mit dem Tod des Vaters führt wieder zu einer Begegnung der Familienmitglieder. Meisterhaft legt der Film mit einer aufwühlenden Mischung aus Brutalität, Komik und musikalischer Poesie die Fremdwahrnehmungen und Vorurteile offen, die jede der Figuren gegenüber den anderen hat. Die Dramaturgie des Drehbuchs und das Schauspielerensemble schaffen es mit großer Virtuosität, dem Publikum die Einsicht zu vermitteln, dass trotz aller lähmenden Sinnlosigkeit der einzige Weg nach vorne sein kann, miteinander zu reden.

Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Silbernen Bären der Berlinale für das „Beste Drehbuch“ und die „Lola“ beim Deutschen Filmpreis in den Kategorien „Bester Spielfilm“, „Beste weibliche Hauptrolle“, „Beste männliche Nebenrolle“ und „Beste Filmmusik“. Publikum und Presse sind gleichermaßen begeistert:

„This is a bleak, bold, extravagantly crazy story which is emotionally incorrect at all times. There’s a lot of life in it.“

Peter Bradshaw, Guardian

„Matthias Glasners ‚Sterben‘ zelebriert die erzählerische Anarchie. Leben, Tod und Kunst geben sich die Klinke in die Hand in ‚Sterben‘, der – und das ist kein Widerspruch – vor Leben explodiert.“

Jens Balkenborg, TAZ

„‚Sterben‘ ist Matthias Glasners bislang reifster, auch unterhaltsamster Film. Großartig ist er in erster Linie wegen seiner Schauspieler. Drei große Künstler erkunden das Geheimnis von Schuld und Herzenskälte: Corinna Harfouch, Lars Eidinger und Lilith Stangenberg.“

Philipp Bovermann, Süddeutsche Zeitung

„Ne vous laissez pas décourager par le titre – il s’agit tout autant de vivre – ou par la durée de trois heures ! ‚Sterben‘ nous invite à une étreinte commune audacieuse de la compassion.“

Jutta Brendemühl, Goethe-Institut Toronto

Dieser Film wird präsentiert in Zusammenarbeit mit der Université de Liège und mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Botschaft Brüssel.

Introduction en français et allemand / Einführung auf Deutsch und Französisch:

Jeremy Hamers, Service de Cinéma documentaire et littératie médiatique

Claus Telge, Service de langue et littérature allemandes

Centre d’ Études Allemandes, Université de Liège

Der Eintritt ist frei, Anmeldung ist jedoch erforderlich: claus.telge@uliege.be

 

WO:

Cinéma Sauvenière (Les Grignoux)
14, place Xavier Neujean
Liège, 4000 Belgique
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WANN:

15. Oktober
19:30 - 23:00

VERANSTALTUNGSKATEGORIEN:

KONTAKT:

Université de Liège

Centre d’Études Allemandes